Helga Karola Wolf, Schauspielerin, ehemalige Tänzerin

Karl-Martin Pfenning

 

„Mit täglichen Gute-Laune-Gedichten heitere ich andere und mich selbst auf.“

Das Virus traf mich zunächst hauptsächlich im privaten Bereich. Zuhause bleiben, Kontaktbeschränkungen – für eine kommunikative und vernetzte Person wie mich fast undenkbar! Doch dann bat mich meine Tochter, Leiterin einer Senioreneinrichtung, ihr täglich ein Gedicht zur Aufheiterung ihrer BewohnerInnen zu senden. So suchte, fand und mailte ich 10 Wochen lang täglich Verse von Kästner oder Ringelnatz über Morgenstern bis Robert Gernhardt. Passend zum Wetter, zu Feiertagen oder zu aktuellen Vorkommnissen. Viele Freunde und Bekannte wollten in den Verteiler aufgenommen werden und schickten die Gedichte ihrerseits weiter. Inzwischen müssen es mehrere hundert Leser sein – ein richtiger Schneeball war losgetreten! Beruflich begannen für mich im Oktober Proben für ein spannendes Theaterprojekt, doch zwei Wochen vor der Premiere kam der zweite Lockdown. Wie alle Theater- und Kulturschaffenden wurden auch wir voll ausgebremst. Ein Schock – und für meine freischaffenden KollegInnen eine existenzielle Katastrophe. Andere Projekte wie eine alljährliche Benefiz-Weihnachtslesung konnten online stattfinden. Seit Herbst versende ich nach einer Sommerpause nun jeden Sonntagabend ein Gute-Laune-Gedicht für alle, die wie ich auf bessere Zeiten warten. Kraft zu schöpfen in dieser Krise fällt mir manchmal schwer, aber die Hoffnung auf neue Projekte macht mir Mut. Ich freue mich auf das Genießen von Kultur, das fehlt mir so sehr. Und darauf, wieder Menschen zu treffen, sich auszutauschen und sich zu umarmen. Bis dahin werde ich wohl das 120te Gedicht geschickt haben!

Weitere Auszüge aus dem Buch

 

Ursula Teschner

Ursula Teschner

Mit der Idee des Musizierens im öffentlichen Raum hoffe ich, ein bisschen gute Laune zu verbreiten. Außerdem macht es auch mir selbst viel Freude.

Dr. Lupold v. Lehsten

Dr. Lupold v. Lehsten

Im April hörte ich vom Kurrendeblasen von Posaunenchören in Corona-Zeiten. Dabei verteilt der Dirigent per Mail die Noten und alle spielen zur gleichen Zeit vor ihrer jeweiligen Haustür, im Garten oder auf dem Balkon.

Prof. Dr. med. Markus Weigand

Prof. Dr. med. Markus Weigand

Als Anästhesisten stehen wir täglich vor herausfordernden Situationen. Doch keiner von uns hatte es jemals mit einer Pandemie zu tun.